Donnerstag, 18. September 2008

Nachtrag: Kuriosiät

das hab ich ja gestern total vergessen:
Einkaufen
ODER: Wie beschäftige ich 1,3 Mio Menschen?
Kurze Vorgeschichte: Gut strukturiert wie wir waren, haben wir nach unserer Ankunft in unseren Wohnungen (dazu später mal mehr), haben wir uns direkt die netten Chinesen geschnappt, die uns vom Bahnhof geholt haben: Felix und Toni sind ihre englischen Namen (an die Chinesischen kann ich mich beim bestern Willen nicht erinnern.). Jedenfall bekamen sie den Auftrag, uns zu einem Laden zu führen wo wir SIM-Karten kaufen können. Das war auch alles halb so wild. Wir verzichteten auf das Aussuchen eines bestimmten Anbieters und einer bestimmten Nummer - die Chinesen beachten dabei sehr stark die chinesichen Zahlensymbolik, wobei die 4 wegen ihrer lautsprachigen Ähnlichkeit zum chinesischen Wort für Tod schlecht ist und die 8 Glück bringt- somit sind Nummern mit möglichst vielen 8 sehr beliebt und teurer. Stolz zogen wir also mit einer neuen SIM-Karte und einer Karte zum Aufladen der selbigen aus diesem Laden aus und machten uns beim gemeinsamen Essen daran das ganze ans Laufen zu kriegen. Während sich die ersten freuten und schon anfingen die Nummern auszutauschen, musste ich entsetzt feststellen, dass die neue Karte in meinem Handy nicht funktionierte und ich aufgefordert wurde einen Code einzugeben den ich nicht besaß.
Leicht angesäuert und enttäuscht machte ich mich am nächsten Tag auf den Weg mir ein neues Handy anzuschaffen. Diese Kosten hat ich tatsächlich nicht einkalkuliert. Ich war dann überrascht ein Nokia 1208 für nicht mal 30€ zu bekommen. Allerdings ist dieses Schmuckstück der finnischen Telefoniekunst ein Basic Version der Basic Version eines Einsteigermodels. Im Grunde brauche ich für das nächste halbe Jahr auch nicht anderes, doch wenn ich mein neues Handy mit dem meiner chinesischen Kommolitonen vergleiche, steigt mir doch schon die Scharmesröte ins Gesicht.
Wie auch immer, ich hab mir das Ding ausgesucht, nachdem mich die einzige englischsprachige Verkaufskraft in dem Laden quasi dorthin geführt hatte (und vorher von seiner Kollegin quer durch den Laden zu sich gebrüllt wurde: Es sei ein trotteliger Westler dort, der kein Wort Chinesisch spricht, dieser Idiot!). Ich bekam dann einen Zettel in die Hand gedrückt, womit ich dann zu einem Schalter im 2.Stock geschickt wurde um das Teil zu bezahlen. Nachdem ich dort meinen Namen auf einen anderen Zettel schreiben musste und es 3 Bedienstete brauchte um diesen dann in einen Computer einzugeben, bekam ich 2 weitere Schnipsel mit rotem Stempel. Dann gings zurück in den 1.Stock, wo ich einen dieser Schnipsel an einem weiteren Schalter abgeben musste, um mein Handy in Empfang zu nehmen. Schliesslich gings zurück zum ersten Schalter, wo mir schliesslich auch der letzte Schnipsel abgenommen wurde und wo man so nett war die Handysprache auf Englisch umzustellen.
So wie bei Julian waren an diesem Kaufprozess fast ein Dutzend Leute beteiligt, wobei ich vermute, dass die Zahl nach oben offen ist, wenn man kein/kaum Chinesich spricht. Wir haben jedenfalls das Gefühl, dass alle Geschäfte chronisch überbelegt sind und sich die Leute nur gegenseitig die Arbeit wegnehmen während der Rest gelangweilt in der Gegend rumstarrt...

1 Kommentar:

Sara hat gesagt…

Es klingt ein bisschen wie Asterix und Obelix im Irrenhaus...
Habt ihr denn jetzt alle Nummern mit ganz vielen 4en drin?! Vielleicht mag euch dann ja keiner anrufen, weil das auch Unglück bringt oder so was.