Mittwoch, 17. September 2008

HK II

Mittlerweile bin ich in Peking angekommen. Aber dazu später mehr. Erstmal müssen die Erlebnisse in Hong Kong aufgearbeitet werden.
Unser zweiter Tag fing so irgendwann gegen Mittag an. Nachdem nach unserer Ankunft noch erstmal Essen gegangen waren, gingen wir einfach sehr spät ins Bett und mit der Kombination des Jet Lags und des ewig langen Fluges musste dann einfach ausgeschlafen werden. Der Tag fing dann so gegen 14 Uhr an. Diese Zeiten blieb während des ganzen Hong Kong Aufenthalts relativ konstant...
Sightseeing stand natürlich auf dem Programm. Neben der längsten Rolltreppe der Welt, mit der man ca. 20 min eine Anhöhe in der Stadt hinauf fährt fuhren wir auch mit der Tram den Victorias Peak hinauf. Von diesem Aussichtsturmaus, hat man einen Wahnsinnsblick auf die Skyline der Stadt- wenn es denn gerade keinen Smog gibt. Zwar ist die Aussicht mit Smog auch immer noch recht beeindruckend, doch irgendwie wirkt es als würde man durch Michglas schauen... So geschehen schon den ganzen Tag. Der Smog war so stark, dass die Sonne nur als Siluette am Himmel zu erkennen war und man direkt in sie hineinschauen konnte. DAS hab ich vorher auch noch nicht erlebt.

Smog-Smog-Smog... und ein bißchen Sonne, wenn man ganz genau hinschaut

Blick vom Mid-level Escalator in geschäftige Treiben der Stadt


Skyline bei Nacht vom Victorias Peak

Die ganze Zeit dabei war Anna. Anna hatten Lena und ich in Bochum bei unserem Sprachkurs kennen gelernt und sie wird für ein Jahr in Hong Kong studieren. Mit ihr waren wir abends noch ein wenig raus bis auch hier die Müdigkeit siegte.

Der nächste Tag war war eigentlich schon mit Aktivitäten verplant, da passierte der Unfall...
Da wir unser Hostel verlassen mussten, um in ein anderes Hostel zu ziehen, hatten wir unser Gepäck während des Umzugs schon teilweise auf den Flus des Hostels gestellt. Bei Verstellen seines eigenes Gepäcks stieß sich Julian so unglücklich sein Gepäck gegen den Zeh, dass sein Fussnagel nach oben umknickte und nur noch mit wenig Elan an seinem Zeh haften blieb. In Folge stand die Behandlung des Zehs und des kreideblassen Julians natürlich im Fordergrund. Es wurde Tape und Desinfektionszeugs organisiert und nach unserem Umzug ins neue Hostel, verabschiedete sich Julian für den Nachmittag ins Krankenhaus. Im Internet gibts unterschiedliche Meinungen ob man den Nagel dran lassen soll oder nicht, daher war ein Krankenhaus wohl die sicherste Alternative. Letztendlich blieb er dran und Flip Flops für Julian erstmal gestorben...


Das neue Hostel war soweit ganz in Ordnung. Wir kamen allerdings zuerst nicht in das Apartmentgebäude in dem sich das Hostel befand, da wir den Türcode nicht kannten. Wir wunderten uns erst warum der Sicherheitsbeamte, der in der Lobby saß uns nicht aufmachen wollte. Wir warteten bis jemand aus dem Gebäude herauskam um selbst hineingehen zu können. Es stellte sich schliesslich heraus, dass das Hostel illegal operierte (ein Schild am Fahrstuhl wies uns freundlich darauf hin) und dass die Hausverwaltung ein wenig allergisch darauf reagierte...
Daraufhin waren wir ein wenig verunsichert, doch nachdem wir ein Upgrade bekamen ("Oh, ihr habt aber viel Gepäch, das paßt ja gar nicht in euer 5er Zimmer. Ich gebe euch ein 3er und ein 2er Zimmer. ") und die sauberen und modernen Zimmer sahen, war alles wieder gut... Nach der Erfahrung in dem winzigen 5er Zimmer, war das wie ein Paradies.

Das verkürzte Tagesprogramm war danach die Beschaffung von Zugtickets nach Peking, ein wenig Bummeln an der Nathan Road (dem Touricenter in HK), die obligatorischen Fotos an der Avenue of the Stars (HK Equivalent zum Hollywood Walk of Fame) mit den Handabdrücken von Jackie Chan und Jet Li, sowie eine Lasershow, die aus einem Aufblinken der Hochhäuserbleuchtung zu Musik bestand.

Fußgängerzoone nahe der Nathan Rd- einfach wahnsinnig voll!


Essen im Schaufenster, bei einigen Sachen möchte ich gar nicht wissen was das ist...


Skyline von der Avenue of Stars aus gesehen


Rainer und die Hände Jet Lis.

Meine Hände waren trotz seiner Berühmtheit größer als von Jackie Chan...
8 Füße, 4 Leute, 6 Flip Flops und 2 Schuhe. Nun ratet mal welche Füße Julian gehören.

Trotz Julians Handycap entschlossen wir uns am Abend auch das Nachtleben von HK in Angriff zu nehmen. Wir starteten das ganz zu spanischen Zeiten (ich glaube wir verließen das Hostel um kurz vor 1 Uhr) und caperten ein Taxi um in den Partydistrikt zu gelangen. Nach ersten Unschlüssigkeiten landeten wir im Yamla, das von Annas Reiseführer und einigen auf der Straße angesprochenen Leuten empfohlen wurde. Im Grunde wars aber nur ein winziger Club, in dem irgendein Elektro-Techno Krams gespielt wurde und die Leute wegen Überfüllung sowieso eher draußen vor dem Club standen als in dem Laden selbst. So auch wir, nachdem ich eine Runde Bier zu mindestens europäischen Preisen organisiert hatten. Das hätte man im 7-11 erheblich billiger bekommen und sich trotzdem vor das Yumla stellen können... Danach scheiterten wir noch vor einem anderen Club (Members Only), obwohl wir als unsere Geheimwaffe Lena einsetzten. Doch all ihr Charme nützte nichts, der Türsteher ließ uns einfach nicht herein. Richtig abgesackt sind wir dann in einem anderen Laden und nachdem wir unser erstes Frühstück in Hong Kong um kurz vor 6 im McDonald's zu uns genommen hatten (warum muss man nach dem Tinken denn immer was Essen? In dem Moment ist es sicherlich ganz gut, doch als ich mittags wieder aufstand, hab ich es einfach nur noch bereut!), gings dann auch endlich mal ins Bett.

Am Samstag gings dann nach Macao. Da Macao zwar 1999 wieder zurück an China übergeben wurde, doch immer noch einen speziellen Status (genauso wie Hong Kong) hat, mussten wir erstmal offizielle aus Hong Kong ausreisen (incl Stempel im Pass) und nach ca. einstündiger Fährendfahrt in Macao einreisen (incl. 2 Stempel im Pass). Das gleiche wiederholte sich dann auf der Rückfährt. Und schwupps, schon hat man eine Seite im Pass voll und es sieht aus als hätte man die halbe Welt bereist...
Kleines Gässchen im alten protugischen Teil Macaos
Lena und ich auf dem Hauptplatz, Largoo de Senado, der wegen der olympischen Spiele mit kitschigen Pavions überspannt wurde. So schafft man es effizient die ehemals romantische Atmosphäre mit chinesichem Kommerz niederzuringen...

Getrocknete (oder bei den Temperaturen eher gesagt geräucherte) Fleischscheiben in verschieden Sorten, die in einer besonderen Straße verkauft wurden und einen bestialischen Gestank verbreiten. Nichtsdestotrotz waren wir mutig genug das Ding mal zu probieren und mir persönlich hats sogar gut geschmeckt. Und weil es mir immer noch gut geht, waren wohl alle Ängste über Hygiene wegen dem ungekühlten Verkauf direkt an der Straße unbegründet.

Weil Macao im Gegensatz zu Hong Kong unter portugisischen Einfluss stand, hat es sich auch ganz anders entwickelt. Zwar sind die Mehrzahl der Einwohner Chinesen, doch Protugisisch ist auch offizielle "Landessprache", so dass viele Schiler auch in portugisich beschrieben sind. Schon ganz witzig. Der Unterschied wird aber auch in der Bauweise einiger Bauwerke ersichtlich. Da ist ein ganz anderer Stil zu finden als im eher modernen Hong Kong. Außerdem ist im Gegensatz zu Hong Kong und China das Glückspiel in Macao legal. Das hat zum Bau riesiger Casinos geführt und dem Ruf Macaos als das "kleine Las Vegas in Asien". Las Vegas ist tatsächlich eine Nummer spektakulärer, doch da das Glückspiel für Chinesen ein Volkssport ist, brauchen sie offenbar auch weniger Anreize zum spielen als der gemeine Amerikaner... Schon jetzt setzt Macao mehr um als Las Vegas und jeder einzelne Spieltisch ist 10mal profitabler.

Ruinen der St. Paul's Kirche mit dem Rest der China-Reisegruppe: Lena, Rainer, Bartek und Julian. Links neben der Kirche......steht dieses kitschige Ding. Was die genaue Bedeutung und Aufgabe ist, bleibt mir wohl für immer unerschlossen....

Hier die Aussicht über die Stadt. Alles überragt das Grand Lisboa.

Natürlich schauten wir uns auch das eine oder andere Kasino von innen an (nachdem sich der kulturelle Teil unsere Reise wegen unserer späten Ankunft im Dunkeln sehr in Grenzen hielt). Julian und Bartek entschlossen sich dann ein wenig ihres Stipendiums zu verzocken und setzten sich an den Roulettetisch. Lena, Rainer und ich beschränkten uns auf eine Zuschauer- und Unterstützungsrolle.
Grand Lisboa- von Nahem.

Ca. 2h Stunden spielten sie, bevor Julian mit seinem letzten Chips kurz vor dem Aus stand und dank Fortune und dem Nachahmen des Spiels eines Chinesen neben ihm plötzlich mit dem Doppelten seines Startkapitals darstand. Ein weiterer Chinese verspielte wohl seinen ganzen Monatslohn. Jedenfalls wechselte er in kurzer Zeit immer wieder 1000 HK$ um, was ungefähr 100€ entspricht. Nach 5000 HK$ habe ich aufgehört zu zählen. Das sind für Chinesiche Verhältnisse tatsächlich Umsummen! Einerseits sah er wirklich so aus, als hätte er nicht viel Geld. Andererseits setzte er seine Einsätze so hoch und verspielte sein Geld ohne eine Miene zu verziehen, so dass wir den Eindruck bekamen, dass es für ihn nur Peanuts waren....

Weiters zu unserer 24h Zugfahrt und den ersten Eindrücken aus Peking hoffentlich in Kürze.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

i think you add more info about it.

Anonym hat gesagt…

ive done something here to have you a few cents!

Anonym hat gesagt…

well its nice to know that you have great hits here.

Sara hat gesagt…

Der Smog ist ja echt ziemlich gruselig.
Und 24h Zugfahrt auch.