Montag, 17. November 2008

Mein China-Glossar A-L

Um euch mal einen kleinen Insiderkatalog zu liefern, dachte ich mir, ich erstelle mal einen Glossar. Es gibt mitllerweile schon so einges, was in unseren Sprchgebrauch eingeflossen ist und damit ihr nicht nur Bahnhof versteht, wenn ich wieder in Deutschland weile, hier mal eine kleine Einführung.

Ahh... Aya!: Werfen Chinesen nach jedem zweiten Satz in eine Konversation ein. Das kann bedeuten, dass man etwas verstanden hat oder einfach nur ein Füllwort sein. Benutzen das Chinesen jedoch im Englischen hat das meistens nichts mit verstehen zu tun, denn an ihrem leeren Gesichtsausdruck sieht man ihnen meistens an, dass sie nix gecheckt haben. (Haha!)

Babyface: Für unser Baby in der Gruppe: Julian. Da muss er durch.

Der jüngste unter uns: Julian.

Baozi und Jiaozi: Sind mit Gemüse oder Fleisch gefüllt Teigtaschen und eines meiner Lieblingsgerichte hier in China. Man kann sie in etwa mit Maultaschen vergleichen, obwohl es der Sache eigentlich nicht gerecht wird.
Rainer und Julian beim Jiaozi falten bei Dorina. Und ja, die kann man auch selbst machen. Ist zwar einen Heidenarbeit und man braucht zwei sachkundige Chinesinnen um das ganze zu stemmen, doch man kann es auch selbst machen...

Chinesische Stühle: Haben unter den Weiguoren (s.u.) ordentlich zu leiden. Ich hab schon bei Lena & Co einen auf dem Gewissen und dann noch einen in unserem Vorlesungsraum. Sind einfach unter mir zusammengebrochen. Bevor jetzt alle "Fat Bastard" (s.u.) schreien (was im zweiten Fall vorgekommen ist und mich schon was angekotzt hat), sollte hier noch erwähnt werden, dass auch Matt schon zwei auf dem Gewissen hat und ebenso Julian einen, auch wenn der wohl nicht unter ihm zusammengebrochen ist.

Chou Doufu: Stinketofu. Auch eines Gerichte, was uns überall verfolgt, aber leider eines der wenigen, welches in negativer Erinnerung bleiben wird. Hat einen durchdringenden Geruch von verfaulenden Schweißsocken- und schmeckt leider auch so.

Crazy Little Fucker: Matts Bezeichnung für Tristan, den einzigen Spanier weit und breit. Ist zugebener Maßen ein spezieller Zeitgenosse, aber definitiv zum Feiern immer zu haben!

Dinning Hall No. 2: Das erste Restaurant, in dem wir in Festland China gespeist haben. Und seither neben den anderen Dinning Halls (Mensen) fester Bestandteil unseres Ernährungsplans. Hervorzuheben ist das Doppel-N im Namen, denn das gibts im Englischen eigentlich nicht (sondern es heißt Dining Hall). Somit war das auch unser erster Kontakt mit den chinesischen Versuchen der englischen Sprache nahe zu kommen.

Eine-Nacht-Liebe: Yang Yues Versuch das englische Wort "One-Night-Stand" in Deutsche zu übersetzten. Die Botschaft ist auf jeden Fall angekommen ;)
The Face, wie sie von ihren Freunden genannt wird: Yang Xue.

"Egghhh...": Das verhustete Räuspern unseres Statistikprofessors, dass er nach jeden Satz hinterherschiebt. Dies scheint ein nervöser Tick im Englischen zu sein, denn wenn er Chinesisch spricht, hört man diesen verstörenden Laut nicht.

Fat Bastard: Damit bin leider ich gemeint. Impliziert mehr als es bedeutet. Im englischen bezeichnet das jemanden, der nicht viel bzw. keinen Sport treibt. Und ich hab mich halt nicht ins Fitnessstudio aufnehmen lassen. Warum Bartek diesen Namen nicht bekommen hat, obwohl er auch nicht ins Fitnessstudio geht, ist mir allerdings nicht klar...

FUYUYUAN!: Während man in Deutschland die Bediehung mit einem netten Lächeln oder einen Winken auf sich aufmerksam macht, braucht es in China (auch ob der lauten Esskultur in Restuaruants, wo man manchmal sein eigenens Wort nicht versteht) schon etwas offensichtlicheres. Also SCHREIT man einfach "FUYUYUAN!"- "BEDIENUNG!". Was in Deutschland äußerst unangebracht erscheint, ist hier Gang und Gebe und somit notwendig um überhaupt etwas in seinen Magen zu bekommen. Weitere wichtige Essensvokabeln sind "MAIDAN!"- "RECHNUNG!" und "CAIDAN!"-"DIE KARTE!".

Ganbei!: Auf Ex! Chinesischer Trinkspruch und wird glücklicherweise nicht immer ernst genommen! Ansonsten wären wir jetzt alle als Schnapsleichen im chinesischen Meer zu finden.
Zum Wohle! Oder eben Ganbei!

German Far or Chinese Far: Über Entfernungen hab ich ja schon mal gesprochen. Und das ist, was wir immer nachfragen (müssen) wenn uns jemand Wegbeschreibungen gibt oder erzählt woher er/sie kommt. Denn während ein "German not far" so eine halbe Stunde ist, ist ein "Chinese not far" schon mal 8 Stunden.

Gong Bao Ji Ding: Leckres scharfes Hühnchengericht mit Sellerie und Erdnüssen. Gehört neben Qiezi zu den Pflichbestellungen bei den meisten Essensgängen...

Honeybunny: Unsere Bezeichnung für Lenas Freund Rafael. Diesen hatte sie noch zu Paderborner Zeiten so genannt und irgendwie ist diese Spitzname hängen geblieben.

"I'm not German!": "Ich bin nicht Deutsch!"- So fängt meistens eine Unterhaltung zwischen Bartek, unserem Quotenpolen (no offence!), und einer neuen Bekanntschafft ein. Er hat in unsere deutschen Gruppe schon einen schweren Stand und flutscht oft auch der einfachheit-halber als Deutscher durch. Das nervt ihn offensichtlich, fürht aber auch dazu, dass er bestimmt darauf hinweist nicht aus Deutschland zu kommen.
Bartek beim Fahrradkauf.

Ingwer und Koriander: Zwei Gewürze, die uns egal wo in China immer begleiten. Und das mit gemischten Gefühlen. Während wir uns alle mit dem Koriander und seinem Ekelfaktor einig sind, steht Rainer total auf Ingwer, Lena hasst den Geschmack allgemein und ich kann den Geschmack schon vertragen solange ich den Ingwer an sich nicht essen muss.

Ji Dan Guan Bing: Eierpfannkuchen. Der Pfannkuchenteig ist ca. handflächengroß und dann kommen da noch 1-2 Eier, ein Salatlatt und nach Bedarf noch ein wenig scharfe Soße drauf. Einzeln als Snack oder mehrere auch als Mahlzeitersatz. Die gibts u.a. bei einem kleinen Stand direkt vor meinem Haus. Eine Sache, die wenigstens ein-zweimal die Woche bei in den Magen kommt.

Juanybunny: Siehe Honeybunny. Nur hier handelt es sich um den Spanier Juan, mit dem sich Lena in einem hongkonger Seven Eleven eine ganze Zeit lang unterhielt und uns dabei ganz vergaß.

Keyi: Können. Hat sich bei uns als Zustimmungswort etabliert. "Wollen wir heute HotPot essen?" - "Keyi."

Kuazi: Essstäbchen und das präferierte Esswerkzeug der Chinesen. Wo ich mich in Deutschland wegen meines Unfähigkeit lange geweigert, führt hier nun kein Weg mehr vorbei: Mit Stäbchen essen! Ich will immer noch nicht sagen, dass ich die Kunst des Essen mit Stäbchen beherrsche (wobei andere sagen werden, dass ich sie auch mit Messer und Gabel nicht beherrsche. siehe "Markus isst"), doch immerhin werde ich nun satt und mir fällt nicht mehr alles mindestens einmal aus der Stäbchenumklammerung. Mittlerweile macht es auch den anderen nichts mehr aus bei Essen neben mir zu sitzen, da so einiges Mal etwas, was eigentlich auf meinem Teller sollte bei jemanden im Schoß landete oder beim Fallen um sich spritzte...
So sachkundig wie Rainer kann ich zwar noch nicht mit den Stäbchen umgehen, doch hier ein Beispiel wie man Pekingente essen sollte. Ich befinde mich auf einem guten Weg... sage ich... jeder Chinese bricht dabei wohl in Lachen aus wenn er/sie mich sieht...

Lekka!: Matts Versuch das deutsche Wort "lecker" zu sagen. Und das sagt er oft, so wie wir auch. Kulinarisch ist China definitiv ein Schlaraffenland der Sondergüte.
War zwar nicht ganz so lekka, aber immerhin konnte man mit der Taube ganz witzige Sachen machen...

Li Gong Da Xue: Das Beijing Institute of Technology. Mit dem Zusatz "Bei Men" (Nordtor) kann ich jeden Taxifahrer zu meiner Adresse schicken.

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