Samstag, 17. Januar 2009

Brrrrrrr...brrrrr....Harbin

Das erste mal mit dem Schlafbus unterwegs. Kein Klo an Board, und die Betten waren... sagen wir auf die chinesische Körpergröße angepasst. Dazu wurde vorn fleissig geraucht. Man schlief zweistöckig in Dreierreihen. Mitten in der Nacht wurde dann für Pinkelpausen auf irgendwelchen Raststätten mitten in der Pampa angehalten. Falls noch nicht alle mit dem Einschalten des Lichts aufgewacht waren, wurde auch noch die chinesische Technomusik angeworfen. Das hat schlagartig für im Bett-stehende Fahrgäste gesorgt. Nichtsdestotrozt hab ich in deser doch recht gewöhnungsbedürftigen Schlafsitutation (ich hatte andauernd Angst aus dem "Bett" zu fallen) mehr gepennt als in allen Schlafzügen zuvor. Ich weiss nicht ob das mit dem geringeren Lärmpegel oder mit den regelmäßigen Schaukelbewegungen des Busses zu tun hat... oder einfach nur daran lag, dass ich doch recht erschöpft war...

Harbin liegt doch recht nah an der russischen Grenze. Den Einfluss macht sich nicht nur in den Temperaturen (höhö), sondern auch in der Architektur bemerkbar. So war die Innenstadt Harbin angehmen unchinesisch bzw. gab es zur Abwechslung tatsächlich mal eine Innenstadt. Hier die Kathedrale, die mittlerweile zu einem Museum umfunktioniert wurde.

Die Haupteinkaufsstraße wurde nicht von neuen Betonbauten flaniert sondern von recht alten europäisch-russischen Prachtbauten. Obendrein gabs noch eine Fußgängerzone- auch noch etwas recht ungewöhnliches für China.

Schon bald entdeckten wir die ersten Eisbauten, die nicht nur auf dem Festivalsgelände, sondern auch überall in der Stadt verteilt, zu finden waren. Es herrschten ordentliche Minustemperaturen um die -15Grad herum. Daher bin ich schon gut eingepackt gewesen: Thermounterwäsche, 2 Pullis, Dicke Jacke, Jeans, Skihose, 3 Paar Socken, Warmhaltepads für die Füße, 2 Paar Handschuhe, dicker Schal, Ohrenwärmer und Mütze. Das hört sich evtl zu viel an, doch ich hab wenigstens nicht gefroren! Nichtsdestotrotz half dies nicht gegen gefrorene Schals (durch das Ausatmen) oder bei Julian: gefrorene Wimpern!

Weitere Eissulpturen in der Stadt.

Die ersten Eindrück von Festival: Dieser Eispalast hatte sogar einen Fahrstuhl!

... und etliche Eisrutschen gabs auch. Da wurde man fies durchgeschüttelt.

Das Festival wurde von Disney gesponsort. Da konnte der obligatorische chinesische Kitsch voll zum Tragen kommen. Hier alle möglichen Disney-Prinzessinnen. Eine weniger Disney-lastige Tehmatik hätte dem ganzen Festival meines Erachtens nach viel besser getan. So kam man sich ein wenig vor wie im Eis-Disneyland.



Zum Eisfestival gehört auch eine Wettbewerb. Da gab es einige sehr ausgefallende und verspielte Kreationen zu bewundern. Man macht sich gar nicht klar, was man alles aus Eis machen kann. Hier ein paar Impressionen:

Auch Julian und ich wurden detailgetreu abgebildet...

Hier eine Art Echse.

Frosch im Kreis!

Am besten gefallen hat uns allerdings die dänische Kreation. Die Schlichtheit und Eleganz des Eises kam hier hervoragend zur Geltung und hätte von uns allen die Höchstpunktzahl erhalten!


Am foldenden Tag machten wir uns auf die andere Flussseite um uns nun die künstlerrischen Versuche aus Schnee mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Auch hier wurden wir keineswegs enttäuscht. Der Vorteil an Schnee ist definitiv, dass man sehr viel größere Projekte realisieren kann.

Kaum zu glauben... erst dachten wir, dieses "Gebäude" sei aus Beton!

...gar nicht prüde, die Chinesen.

Ein weiteres chinesisches Großprojekt: Santas Welt...

Keine Ahnung welches Gebäude dies darstellen soll, beeindruckend war es allemal.

Der Geist der zukünftigen Weihnacht reitet Alien... oder so.

Diesen wunderschönen und verlockenden wenn auch sehr kalten Lippen konnte Julian einfach nicht wiederstehen.

1 Kommentar:

Sara hat gesagt…

Geniale Fotos!

Gefrorene Wimpern? Das klingt irgendwie schmerzhaft!