Donnerstag, 22. Januar 2009

Ab in den kalten Süden: Guilin

Da ich gerade wenig Zeit habe und im Grunde mit Vorbereitungen für meine Reise nach Vietnam beschäftigt bin, gebe ich hier nur einen kleinen überblick über meine Reise mit Muriel nach Guilin und Umgebung.
Nach Silvester in Shanghai gings los. Schon der Flug war ein Erlebnis. Nach dem Start und dem Nicht-Verteilen von Snacks oder sonstigen Essbaren, fing ein Flugbegleiter mit einer Verkaufsshow an. Wie beim Teleshopping hatte er eine Saftschubse mit allerhand Krimskrams zur Seite und versuchte sie mit einem gezwungenen Lächeln unter die Leute zu bringen. Da gab es allerhand Elektrogeräte, Kuscheltiere und Disneydecken zu ersteigern. Sichtlich amüsiert ob dieser Einlage konnten Muriel und ich nicht umhin vor Lachen loszubrüllen! Denn innerhin pries dieser dieser Steward über 30 min ununterbrochen seine Waren an. Dabei holte er kaum Luft und lies sich auch von nicht-zuhörenden Chinesen nicht aus der Ruhe bringen. Sowas hab ich ja noch nicht erlebt! Aber es geht weiter. Gute 30 min vor der Landung erschien wieder eine Stewardess vor dem Vorhang und plötzlich stiegen einige Arme um uns herum in die Luft. Ein wenig irritiert schauten wir uns um, und entdeckten dass der ganze Flieger die Übungen, die die Flugbereiterin vorn vorführte eifrig nachahmten. So wurden abwechselnd Arme und Hände bewegt, die Schultern abgeklatscht und auch der Nacken bewegt. Wieder einmal löste dieses Verhalten in Form von kollektiver Ausführung von -sagen wir mal- Gymnastikübungen, bei uns nur Unverstädnis und Lachkrämpfe aus.

Der Elephant Hill in Guilin. Wegen der runden Aushölung sieht dieser Berg wie ein trinkender Elefant aus.


Ein bisschen Spass muss sein...

Im Elephant Hill.

Mit dem Boot unterwegs nach Yangshuo. Hier wurde auf dem Boot vor uns fleissig gekocht... vorher hatte schon während der Fahrt ein Boot festgemacht, welches die "Küche" mit den nötigen Zutaten versorgte.

Leider war das Wetter, wenn auch nicht regnerisch, eher bescheiden! So sind die Fotos von der normalerweise beeindruckenden Karstberglandschaft eher verhalten ausgefallen.

Das ist wohl die berühmteste Bergformation an dieser Flusspassage: Der Berg der neun angemahlten Pferde. Mit viel Mühen und Phantasie konnte ich gerade drei erkennen, aber auch das nur nachdem mich der Guide quasi mit der Nase drauf stoßen musste.
Dieser Abschnitt ist auf der Rückseite der 20 Yuan Scheins zu sehen. Bei Sonne sicherlich echt schön...

Am 2.Tag in Yangshuo liehen wir uns Fahrräder und fuhren am Li Fluss entlang. Einsame Gegenden, kaum Touristen, nur einzelne Dörfer und ganz viel Natur....

... und mit ein wenig Wetterglück auch ein paar malerische Aussichten mit Bambusboot.

Hier der Beweis: ich bin tatsächlich Fahrrad gefahren!

Dieser lästige Chinese, den wir unterwegs trafen, wollte umbedingt Englisch sprechen und fuhr uns eine lange Zeit hinterher. Erst nachdem Muriel und ich vorgegeben hatten einen romatischen Trip zu unternehmen, ließ er uns in Ruhe. Aber auch das nur eine gewisse Zeit lang, denn wir der Zufall es wollte, hatten wir die gleiche Route, so dass wir ihm immer wieder über den Weg laufen. Am Ziel unserer Biketour angelangt, der Drachenbrücke (die schon ein paar hundert Jahre auf dem Buckel hat- hier im Hintergrund zu sehen), wollte er uns umbedingt überzeugen eine Bambusboottour (s. zwei Fotos höher) zu unternehmen. Das sei schliesslich romantisch und für uns zwei genau das richtige! Er trat auch schon mit den zuständigen Bootsbesitzern in Verhandlung. Erst nachdem wir ihn mehrmals unser Desinteresse bekunden mussten und ich dieses Foto von ihm schoss, ließ er von uns ab.

Am nächsten Tag radelten wir zum Moon Hill. Bedarf der Name noch einer weiteren Erklärung?


Auch eine Tropfsteinhöhle stand auf unserem Programm: Hier ein paar Eindrücke. Mein Urteil: Eigentlich ganz schön, doch leider ein wenig zu viel kitschig ausgeleuchtet...




Straßenszenerie in Yangshuo. Alles auf Touristen ausgelegt, doch nichtsdestotrotz fand ich es sehr schön und irgendwie urig.

Am letzten Tag haben wir uns mal richtig was gegönnt. Da das Wetter immer mehr aufklarte und der Preis recht verlockend war, entschieden wir uns spontan eine kleinen Ausflug mit dem Heisswetterballon zu starten. Ungemein interessant und schon ein eindrucksvolles Erlebnis in dieser einzigartigen Landsachft!






Der letzte Ausflugstag führte uns nach Ping'An und den berühmten Drachenreisfeldern. Zwar wären auch hier die Aussichten besser im Sommer oder Herbst gewesen, doch auch so hatten wir beim wandern und hiken sehr viel Spaß und wunderschöne Aussichten.


Hier eine Frau der Zhan Minderheit. Die Frauen dieser Ethnie schneiden sich nur 2 mal in ihrem Leben die Haare: an ihrem 18. Geburtstag und zu ihrer Heirat. Traditionell waschen die Frauen ihre Haare im Fluss.

Nach gut einer Stunde wandern erreichten wir einen kleinen Ort, wo wir uns einen Guide organisierten, die uns für gut 4€ in den nächst-weiteren Ort führte.

Noch ein paar Reisfelder...
... und schöne Aussichten.

Hier ein paar weitere Frauen in ihrer traditionelle Tracht.

Am letzten Tag reichte unsere Energie nur noch für einen Besuch im Park, wo wir aber nach eine kurzen Stipvisite im angeschossenen Zoo (übrigens: sehr schlecht. Wer Tiere liebt sollte in China niemals einen Zoo besuchen.) auf einer Wiese landeten und uns einfach nur entspannten. Im Bild: Der Kamelhügel.

Sicht über den Park.

1 Kommentar:

Sara hat gesagt…

Wow, so viel verschiedene Eindrücke.
Da muss ich meine Gedanken auch erstmal ordnen. Also, das mit der Bordgymnastik klingt echt zum Totlachen.
Der Chinese, dem ihr einen romantischen Trip vorgemacht habt, auch. Stell ich mir sehr witzig vor.
Habt ihr zur Untermalung wenigstens Händchen gehalten und euch mit "sweetheart" oder "honey" angesprochen???
Ach ja, und die Haare sind ja echt unglaublich lang. Die möchte ich nicht kämmen müssen. Mir sind meine schon genug!!!

Viel Spaß in Vietnam.
xo